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Warum Authentizität im Branding zählt – eigene Learnings

Authentizität schlägt Perfektion: Ein neues Markenparadigma

Gerade erleben wir ein krasses Umdenken in der Markenwelt: Authentizität schlägt Perfektion. Früher war Branding oft makellos inszeniert – durchgestylte Kampagnen, glattgebügelte Botschaften, perfekte Hochglanzbilder. Heute punkten echte Geschichten, greifbare Werte und unverstellte Kommunikation. Social Media hat diesen Wandel beschleunigt: Wer sich verstellt, fliegt auf. Aber was bedeutet das konkret für Unternehmen, Selbstständige, Mitarbeitende und potenzielle Bewerber?

1. Warum Authentizität so wichtig ist

Kunden, Mitarbeitende und potenzielle Bewerber kaufen bzw. arbeiten nicht nur für Produkte oder Dienstleistungen – sie identifizieren sich mit Werten, Visionen und Geschichten. Laut einer Studie von Stackla geben 86 % der Konsumenten an, dass Authentizität ein Schlüsselfaktor für ihre Kaufentscheidungen ist. Doch nur 37 % empfinden Marken als wirklich authentisch. Diese Diskrepanz zeigt: Viele Unternehmen sind noch nicht dort, wo ihre Kunden, Mitarbeitenden und Bewerber sie sehen wollen.

Authentizität schafft Vertrauen, und Vertrauen ist die Grundlage jeder langfristigen Kundenbeziehung, Mitarbeiterbindung und erfolgreichen Arbeitgebermarke. Wer eine starke, echte Markenidentität hat, bleibt im Gedächtnis und hebt sich von der Konkurrenz ab.

2. Häufige Fehler: Wo Authentizität oft scheitert

Viele Unternehmen begehen unbewusst Fehler, die ihre Marke unauthentisch wirken lassen:

  • Kopie statt Original: Wer nur den neuesten Marketing-Trend kopiert, wirkt austauschbar.
  • Buzzword-Bingo: Wenn Marken mit Schlagworten wie "nachhaltig", "innovativ" oder "mitarbeiterorientiert" um sich werfen, aber keine echten Beweise liefern.
  • Zuviel Perfektion: Glattpolierte Botschaften ohne echte Ecken und Kanten erzeugen Misstrauen.
  • Widersprüchliche Kommunikation: Wenn Marken etwas versprechen, aber nicht danach handeln (z. B. Work-Life-Balance predigen, aber unbezahlte Überstunden fordern).
  • Unaufrichtige Arbeitgebermarke: Unternehmen werben mit einer offenen Unternehmenskultur, doch im Vorstellungsgespräch oder Arbeitsalltag zeigt sich ein anderes Bild.

3. Wie gelingt authentisches Branding?

Hier sind drei essenzielle Prinzipien, um als Marke echt und glaubwürdig aufzutreten:

1. Klarheit über die eigene Identität

Bevor man Authentizität kommunizieren kann, muss man wissen, wofür die eigene Marke steht. Fragen, die helfen:

  • Welche Werte sind uns wirklich wichtig?
  • Was unterscheidet uns von anderen?
  • Wie möchten wir von unseren Kunden, Mitarbeitenden und potenziellen Bewerbern wahrgenommen werden?

2. Ehrliche Kommunikation

Verzichte auf Hochglanz-Floskeln und erzwungenes Storytelling. Sei transparent, auch wenn mal etwas schiefgeht. Kunden, Mitarbeitende und Bewerber honorieren Ehrlichkeit mehr als perfekte Fassaden.

3. Geschichten erzählen, die echt sind

Statt gekünstelter Werbeslogans funktionieren echte Erfahrungen. Unternehmen, die ihre Mitarbeitenden, ihre Prozesse oder ihre Herausforderungen zeigen, schaffen Vertrauen. Ein Beispiel: Patagonia zeigt nicht nur seine nachhaltigen Produkte, sondern auch die Probleme und Kompromisse in der Produktion. Ebenso teilen erfolgreiche Unternehmen authentische Einblicke in ihre Unternehmenskultur und den Arbeitsalltag – was auch für potenzielle Bewerber eine wichtige Entscheidungsgrundlage ist.

4. Erfolg vs. Misserfolg: Die Auswirkungen von Authentizität

Ohne Authentizität:

  • Kunden misstrauen der Marke und sind weniger loyal.
  • Mitarbeitende fühlen sich nicht mit dem Unternehmen verbunden und wechseln schneller.
  • Potenzielle Bewerber schrecken vor einer unechten Unternehmenskultur zurück.
  • Die Marke wirkt austauschbar und verliert gegen ehrlichere Wettbewerber.
  • Marketing fühlt sich künstlich an und erreicht wenig.

Mit Authentizität:

  • Stärkere Kundenbindung und mehr Vertrauen.
  • Höhere Mitarbeiterzufriedenheit und langfristige Bindung.
  • Attraktivität als Arbeitgeber steigt, wodurch bessere Talente gewonnen werden.
  • Klare Differenzierung vom Wettbewerb.
  • Nachhaltiger Erfolg durch echte Werte.

Fazit: Sei echt, nicht perfekt

Perfektion ist nicht mehr das Ziel im Branding – Echtheit zählt. Kunden, Mitarbeitende und potenzielle Bewerber sind heute skeptischer denn je und lassen sich nicht von leeren Versprechungen blenden. Wer als Marke langfristig erfolgreich sein will, muss authentisch sein.